Das Berliner Cleantech-Startup H2 Power ’n’ Heat hat seine jüngste Finanzierungsrunde über das Companisto Business Angel Netzwerk erfolgreich abgeschlossen. Mehr als eine Million Euro Kapital fließen in die Weiterentwicklung und Skalierung der patentierten Brennstoffzellentechnologie des Unternehmens. Das Interesse unter Business Angels war so groß, dass die Runde vorzeitig geschlossen wurde.
Emissionfreie Energie statt Diesel
H2 Power ’n’ Heat entwickelt tragbare Brennstoffzellensysteme mit einer Leistung von 2 bis 7,2 kW – als Alternative zu Dieselgeneratoren. Die Geräte liefern Strom ohne Abgase oder Lärm und können etwa auf Baustellen, in der Telekommunikation oder im Campingbereich eingesetzt werden. Herzstück ist eine austauschbare Wasserstoffkartusche, die sich ohne Werkzeug wechseln lässt und nicht als Gefahrgut gilt. Das System ist modular aufgebaut und kann bis zu 100 kW Leistung kombinieren – auch für stationäre Anwendungen.
Marktstart mit Partnern aus der Branche
Zu den Technologiepartnern zählen H2 Core Systems und Ostermeier Hydrogen Solutions; weitere OEMs bereiten Pilotprojekte vor. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen gemeinsam mit einem Automobilzulieferer die Serienfertigung hochfahren und den Markteintritt beschleunigen.
Erfahrenes Team mit ehrgeiziger Mission
Die Gründer Christoph Fiala, Volker Förtsch und Herbert Clemens bringen jahrzehntelange Erfahrung aus der Wasserstoff- und Automobiltechnik mit. Ihr Ziel: Dieselgeneratoren weltweit ersetzen und so die mobile Energiewende praktisch vorantreiben.
„Wir bauen die Brücke zwischen Ingenieurskunst und Klimaschutz – mit einer Technologie, die sofort Wirkung entfaltet“, sagt CEO Christoph Fiala.
🔍 Kritischer Kommentar – Zwischen Hoffnungsträger und Hype
Die Vision von H2 Power ’n’ Heat ist zweifellos attraktiv: mobile, saubere Energieversorgung, wo Batterien nicht ausreichen. Gerade auf Baustellen oder in Krisengebieten könnte die Technologie einen echten Unterschied machen.
Doch der Weg zur wirtschaftlichen Skalierung bleibt steinig. Brennstoffzellentechnologie ist teuer, komplex und in der Logistik herausfordernd – insbesondere, wenn es um die Verfügbarkeit und Kosten von grünem Wasserstoff geht. Die Idee einer „Kartusche ohne Gefahrgutklassifizierung“ klingt vielversprechend, muss sich aber in der Praxis und Regulierung erst bewähren.
Auch der Markt für mobile Energie ist hart umkämpft: Neben Wasserstoffsystemen investieren Hersteller zunehmend in leistungsfähige Batterie-Generatoren und hybride Systeme, die einfacher zu handhaben sind.
Trotzdem: Wenn H2 Power ’n’ Heat seine Technologie tatsächlich skalierbar, sicher und bezahlbar macht, könnte das Startup zu einem wichtigen Player der mobilen Energiewende werden – ein spannender Beweis dafür, dass grüne Technologie auch abseits des Stromnetzes funktionieren kann.
